Ethikunterricht verringert laut Studie die Religiosität

Ethikunterricht in Österreich
Ethikunterricht in Österreich

Die Einführung von Ethikunterricht als Alternative zum Religionsunterricht hat laut Studie des ifo-Instituts die Religiosität von Schülern im Erwachsenenalter verringert.

Dies berichtet katholisch.de https://www.katholisch.de/artikel/32678-studie-ethikunterricht-verringert-religiositaet-und-gottesdienstbesuch?utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1641896773 als Endzeitstimmungsmeldung. Aber die Seite berichtet auch, dass sie laut dem Institut in München gleichzeitig traditionelle Geschlechterrollen zurückgedrängt und die Arbeitsmarktbeteiligung und Löhne erhöht habe. “Neben allgemeiner Religiosität nahm auch die Wahrscheinlichkeit ab, am Gottesdienst teilzunehmen, zu beten oder Mitglied einer Kirche zu sein”, so ifo-Forscher Ludger Wößmann. Diese Folgen seien vor allem in katholischen Regionen zu beobachten.

Die Seite ortet weitreichende Folgen für Familien und Arbeitsmarkt. “Nach der Einführung des Ethikunterrichts wurden traditionelle Einstellungen zur Aufgabenverteilung der Geschlechter und zur Notwendigkeit der Ehe zurückgedrängt”, erklärt ifo-Forscher Benjamin Arold. Dies schlage sich nieder in der Zahl von Ehen (−1,5 Prozentpunkte) und Geburten (−0,1 Kinder). Dafür seien Arbeitsmarktbeteiligung (+1,5 Prozentpunkte), Arbeitszeiten (+0,6 Wochenstunden) und Lohnniveau (+5,3 Prozent) gestiegen.

“Nicht auf Kosten allgemeiner ethischer Einstellungen”

Hingegen beeinflusste die Unterrichtsreform nach Meinung der Wissenschaftler nicht die Lebenszufriedenheit oder ethisches Verhalten wie etwa ein ehrenamtliches Engagement. Die Einführung der Wahlmöglichkeit zwischen Religions- und Ethikunterricht sei also “nicht auf Kosten allgemeiner ethischer Einstellungen” gegangen, so Forscherin Larissa Zierow.

Aus humanistischer Sicht kann man da nur fragen: “Hat man das denn erwartet?”

Grundlage waren den Angaben zufolge Umfragedaten von mehr als 58.000 Erwachsenen, die zwischen 1950 und 2004 in Westdeutschland eingeschult wurden. Die westdeutschen Bundesländer ersetzten den verpflichtenden Besuch von Religionsunterricht zu unterschiedlichen Zeitpunkten durch eine Wahlmöglichkeit zwischen Religions- und Ethikunterricht – von 1972 in Bayern bis 2004 in Nordrhein-Westfalen. Vor der Reform war der verpflichtende Religionsunterricht “sehr intensiv”, schreibt ifo; über die gesamten Schulzeit umfasste er demnach rund 1.000 Unterrichtsstunden, etwa viermal so viel wie der Physikunterricht.

Die Forscher haben die Auswirkungen des Ethikunterrichts auf die Religiosität laut Institut von der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung getrennt betrachtet. Sie verwenden demnach eine Methode, die ausnutze, dass die westdeutschen Bundesländer die Reform zu verschiedenen Zeitpunkten einführten. So betrachten sie verschiedene Altersgruppen innerhalb eines Bundeslandes. Die Älteren gingen unter der alten und die Jüngeren unter der neuen Regelung zur Schule. Den Unterschied in der Religiosität dieser Altersgruppen vergleichen sie mit den Unterschieden zwischen den gleichen Altersgruppen in anderen Bundesländern, bei denen es zu dem jeweiligen Zeitpunkt keine Reform gab. (KNA)

Die Forscher haben aber nicht die durchaus realistisch zu erwartenden negativen Auswirkungen des Religionsunterrichtes untersucht. Das wäre aber nötig, denn es könnte sein, dass die positiven Wirkungen nur durch die Einschränkungen des Religionsunterrichtes zustande kommen. Das ist aber den Auftraggebern eventuell ein Dorn im Auge.

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