Feiern wir die Vielfalt

Die Human-Ethical Association Ålesund schreibt in diesem Leserbeitrag, dass sie hofft, dass die Kommunalpolitiker diese Entscheidung rückgängig machen und die Schulen selbst entscheiden lassen, ob sie die Flagge für Pride hissen wollen. Foto von : Private
Die Human-Ethical Association Ålesund schreibt in diesem Leserbeitrag, dass sie hofft, dass die Kommunalpolitiker diese Entscheidung rückgängig machen und die Schulen selbst entscheiden lassen, ob sie die Flagge für Pride hissen wollen. Foto von : Private

… und lassen Sie gefälligst die Schulen in Ålesund die Flagge für Pride hissen

Der Humanistisch-Ethische Verband Norwegen hofft, dass die Kommunalpolitiker die Entscheidung zum Flaggenverbot rückgängig machen und die Schulen selbst entscheiden lassen, ob sie für Pride Flaggen hissen wollen.

MEINUNGEN
Dies ist ein Debattenbeitrag. Der Beitrag bringt die Ansichten des Autors zum Ausdruck.

Gemeindedirektor Jon Steven Hasseldal in Ålesund hat entschieden, dass Schulen in der Gemeinde während der diesjährigen Pride-Feierlichkeiten die Regenbogenfahne nicht hissen dürfen. Die Human-Ethical Association Ålesund ist enttäuscht über eine Entscheidung, die in krassem Gegensatz zu den Werten der Vielfalt und Inklusion steht, die wir in unserer Gesellschaft fördern wollen.

Falsches Signal

Im Jahr 2014 wurde das Gesetz dahingehend geändert, dass es erlaubt ist, auf öffentlichen Gebäuden andere Flaggen als norwegische, samische, kommunale oder Kreisflaggen zu hissen. Dies gibt uns die einmalige Gelegenheit, die Regenbogenfahne als Symbol für Akzeptanz, Respekt und Liebe zu nutzen.

Letztes Jahr wurden Schulen ermutigt, Vielfalt und Inklusion auf ihre eigene Art und Weise zu markieren, und viele entschieden sich dafür, die Regenbogenfahne zu hissen. Warum sollten wir jetzt zurückgehen? Wenn man die Flagge nicht hisst, sendet man ein falsches Signal an die Schüler und die breite Öffentlichkeit. Nach den tragischen Ereignissen, die die queere Community in den letzten Jahren heimgesucht haben, sollten wir mit mehr Unterstützung und Sichtbarkeit reagieren, nicht mit weniger.

Die Regenbogenfahne ist mehr als nur eine Flagge. Es ist ein Symbol für Hoffnung, Stärke und Widerstandsfähigkeit. Es zeigt Solidarität mit der LGBTQ+-Community und die Ablehnung von Hass und Vorurteilen. Das Hissen der Flagge gibt Kindern und Jugendlichen, die auf der Suche nach ihrer Identität sind, ein Gefühl der Akzeptanz in der Schule.

Entscheide dich selbst

Für alle anderen wird die Flagge ein Symbol dafür sein, dass Liebe und Vielfalt nicht verborgen bleiben sollten. Die Schule ist ein wichtiger Ort für die Förderung und Diskussion unterschiedlicher Standpunkte und kann jedem, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, die Werkzeuge an die Hand geben, um in Zukunft eine noch integrativere und verständnisvollere Gesellschaft aufzubauen.

Indem wir den Schulen das Hissen der Flagge während der Pride verweigern, treten wir von dieser wichtigen Aufgabe zurück. Die Gemeinde Ålesund sollte vielmehr aktiv daran arbeiten, ein integratives Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder sicher und wertgeschätzt fühlen kann.

Der Menschenethische Verein Ålesund hofft, dass die Kommunalpolitiker diese Entscheidung rückgängig machen und die Schulen selbst entscheiden lassen, ob sie die Flagge für Pride hissen wollen. Indem wir die Regenbogenfahne auch in den Schulen hoch hissen lassen, zeigen wir, dass in Ålesund Liebe und Vielfalt immer gefeiert werden.

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Dr. Andreas Gradert

Andreas Gradert studierte Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Psychologie an der University of Liverpool, Wirtschaftswissenschaften am MIT und Mediation am Wifi Salzburg und bei Lis Ripke.

Seit 2022 Präsident des Humanistischen Verbandes Österreich, früher im Präsidium Lebenshilfe Salzburg, nun im Präsidium Die Konfessionsfreien | Atheisten Österreich | giordano bruno stiftung Österreich, aktiv in der EU Fundamental Rights Agency | GWUP | Effektive Altruisten und verschiedenen Menschenrechtsorganisationen.

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