Isolde und Hans Christian Cars | Mauerflieger

Unser Präsidiumsmitglied Dr. Hans Christian Cars hat gemeinsam mit seiner Frau Dr. Isolde Cars ein beeindruckendes Buch geschrieben, es erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Flucht aus der DDR.

Zum Inhalt:

Hans lernte seine spätere Frau Isolde in einem Zug nach Prag kennen. Sieht man sich die Bilder von damals an, dann kann man sofort verstehen, dass sich der junge Schwede auf der Stelle in dieses Mädchen verlieben musste. Er fuhr ihr gleich anschließend nach Budapest nach, später schickte sie ihm ihre Adresse in Ostberlin. Ihre Liebe gedieh in den wenigen Besuchstagen, die Hans in Ostberlin hatte. Schließlich beschlossen sie, dass sie zusammenbleiben wollten, was nur möglich war, wenn es Isolde gelingen würde, aus der DDR zu fliehen.

Es spricht für Hans und seine Gefühle, dass er keinen Fluchtweg befürwortete, bei dem das ganze Risiko nur auf Isolde lasten würde, die Flucht sollte ein gemeinsames Werk mit gemeinsam ertragenem Risiko werden. Hans beschloss, Fliegen zu lernen, um dann später Isolde mit einem Kleinflugzeug über die Grenze bringen zu können. Wenn man die Grenzsicherungsanlagen zum Westen kennt, dann weiß man wie irrsinnig diese Idee von Anfang an war.

Zunächst einmal erfährt man in diesem Buch von dem Beginn und Wachsen der Liebe zwischen den beiden jungen Menschen. Gleichzeitig hat man es dabei auch mit einem Zeitdokument zu tun, denn was insbesondere Hans in diesem Buch beschreibt, sind seine Erlebnisse der ostdeutschen Zustände, die von seiner Frau aus ihrer Sicht kommentiert werden.

Wirklich spannend wird es dann bei der Beschreibung der Vorbereitungen und der Durchführung der geglückten Flucht. Tatsächlich erwies sich dieses Unterfangen als eine logistische Höchstleistung, die nur die beiden allein vollbrachten. Zu dieser Zeit gab es keine Handys, die eine zeitnahe Abstimmung ermöglicht hätten. Isolde musste also zur richtigen Zeit am vereinbarten Landepunkt stehen, das Wetter musste mitspielen, die geliehene Cessna durfte nicht ausfallen, die Landungen kurz hinter der Grenze auf einem Feld musste ebenso reibungslos funktionieren wie der anschließende Start zurück in den Westen. Und schließlich durften die Grenzer nicht das Feuer eröffnen, wenn das Flugzeug in minimaler Höhe zwischen den Türmen hindurchflog. Und für Hans war es wichtig, dass Isolde seine Identität nicht preisgeben wird, weil sein Vorgesetzter ihn als Chef des Osteuropabüros beauftragen könnte, weitere Reisen in die DDR vorzunehmen.

Dass alles funktioniert hat, das ist in der Tat außergewöhnlich, und tatsächlich funktionierte es auch erst beim zweiten Versuch, man kann dieses riskante Abenteuer detailliert im Buch mitverfolgen. Ich bewundere den Mut der beiden, denn es hätte alles Mögliche schief gehen können.

Impressionen von der Facebookseite Isoldes Flucht:

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2 Antworts

  1. Peter-Uwe Sperber sagt:

    In welchem Verlag erschienen ?

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