Gründungskonferenz
Menschenrechtsallianz Österreich

Ein starker und umfassender Zusammenschluss des Menschenrechtssektors in Österreich

Der Humanistische Verband Österreich hat sich als Menschenrechts-Mitstreiter beworben, wir haben eine Teilnahmezusage dazu bekommen und werden mit mehreren Mitgliedern dort hingehen.

Worum handelt es sich?

Wir möchten auf einer österreichweiten Konferenz eine Allianz anstoßen, die einen möglichst breiten Schulterschluss aus Menschenrechtsorganisationen, akademischen Einrichtungen mit dem Fokus Menschenrechte und Menschenrechtsverteidiger:innen darstellt.

Gemeinsam wollen wir eine starke Stimme für Menschenrechte in Österreich sein!

Wir sind davon überzeugt, dass ein Zusammenschluss aller Akteur:innen einen großen Mehrwert für die Menschenrechtslandschaft in Österreich darstellt. Einerseits durch eine innere Konsolidierung, Solidarisierung und gegenseitige Unterstützung mit Fachwissen und Ressourcen.

Kooperation werden vereinfacht und wir können eine starke zivilgesellschaftliche Stimme gegen Angriffe auf den Menschenrechtssektor als Gesamtheit sein. Andererseits braucht es ein geeintes Auftreten in der Öffentlichkeit und als Gegenüber bei politischen Verhandlungen und in wirtschaftlichen Entscheidungen.

Es ist unverzichtbar, dass Menschenrechte im gesellschaftlichen Wertediskurs eingebracht, diskutiert und gefordert werden. Wir wollen den Menschenrechtsdiskurs aktiv mitgestalten und ihn nicht jenen zerstörerischen Kräften überlassen, die sich aus populistischen Motiven daran machen, menschenrechtliche Werte zu demontieren.

Themen setzen und diese vorantreiben passiert geeint lauter, stärker und effektiver – das ist unser Ziel.

menschenrechtskonferenz.at

Die Gründungskonferenz findet am Freitag, 16. Februar 2024, in der Brotfabrik, Ankersaal (1100 Wien), statt. Diese Konferenz möchte Akteur:innen des Menschenrechtssektors in Österreich zusammenzubringen mit dem Ziel: Gemeinsam eine starke Stimme für die Menschenrechte in Österreich zu sein.

WS 1 Was braucht eine Menschenrechtsallianz?
Philipp Sonderegger

Was braucht eine Menschenrechtsallianz, um wirksam arbeiten zu können? Welche Aufgaben soll eine Menschenrechtsallianz in Österreich haben? In diesem Workshop geht es um die grundsätzlichen Fragen, die zur Gründung einer Menschenrechtsallianz Österreich notwendig sind. Es soll gemeinsam überlegt und diskutiert werden.

WS 2 Shrinking Spaces und der Zusammenhang zur Menschenrechtsallianz
Sophie Veßl, Daniel Bacher

Da shrinking space ein globales Phänomen ist, das auch europäische Länder trifft, ist es wichtig, dass eine österreichische Menschenrechtsallianz sich solidarisch der Einschränkung der Zivilgesellschaft in Österreich und anderswo entgegenstellt. Auch sollte eine Allianz auf mögliche Einschränkungen durch neue Regierungen nach der nächsten Nationalrats- bzw. EU-Wahl vorbereitet sein. Relevante Fragen sind daher: Wie erleben wir civic/ shrinking space und was hat es mit einer österreichischen Menschenrechtsallianz zu tun? Wie können wir shrinking space in Europa und global präventiv und akut entgegenwirken? Welche Erfahrungen zu konkreten Maßnahmen gibt es, die wir teilen können? Was können wir als Allianz gemeinsam bewirken?

WS 3 Reclaiming Expertise
Hannah Zach, Sophie Rendl

Wer ist Experte/Expertin und wer beurteilt das Vorliegen oder Nichtvorliegen eines Expert*innenstatus? Steht der Begriff allen Menschen gleichermaßen offen?

In diesem Workshop sprechen wir gemeinsam mit Expertinnen über die Begriffe “Expertise” und “Leistung” und erarbeiten gemeinsam einen inklusiveren Expert*innenbegriff. Durch gezielte Übungen sollen die Teilnehmer*innen außerdem ihre eigene Expertise herausarbeiten und schärfen und durch die Spannung “Eigenbild vs. Fremdbild” und einer SWOT-Selbstanalyse einen ganzheitlichen Blick auf ihre eigene Expertise bekommen. Denn nur wer sich ihrer Stärken oder Schwächen bewusst ist, kann sich auch dementsprechend weiterentwickeln. Wir versuchen außerdem, innerhalb der einzelnen Fachbereiche bestimmte Muster zu erkennen, die uns in der Arbeit mit Unternehmen und Organisationen helfen können.

WS 4 Maßnahmenbeschwerde und aktive Einbindung betroffener Communities
Clemens Lahner

Nach einem Input, was Maßnahmenbeschwerden sind und in welchen Fällen sie sinnvoll und erfolgversprechend sind, wollen wir in einem offenen Teil Fragen beantworten und zusammen darüber nachdenken, welche Anstrengungen gemeinsam unternommen werden können, um dieses Rechtsschutz-Instrument in den häufig betroffenen Communities einerseits bekannter und andererseits für diese leichter verfügbar zu machen, damit Rechtsschutz nicht akademisch bleibt, sondern in der Praxis tatsächlich einen Unterschied im Leben der betroffenen Menschen macht.

WS 5 Sketching Social Change“: politische Comics zeichnen
Esma Bošnjaković

Esma Bosnjakovic setzt sich als “Strudelworte” intensiv mit menschenrechtlichen Themen durch Comics auseinander. Dieses Engagement wird sie in ihrem Workshop “Sketching Social Change: Ein Workshop für politische Comics” mit uns teilen. Der Fokus liegt auf der Verbindung zwischen Comics als politischem Kommentar und Kunst als entscheidendem Faktor für politische Teilhabe. Der Workshop ermöglicht nicht nur die Entfaltung kreativer Fähigkeiten, sondern ermutigt auch zum aktivistischen Engagement durch Kunst. Die Erfahrung zeigt, wie Comics als wirksames Mittel komplexe politische Themen einem breiten Publikum zugänglich machen und sozialen Wandel vorantreiben können. Im Workshop lernen die Teilnehmerinnen die Grundlagen des Comic-Zeichnens, inklusive der Basics des Figurenzeichnens. Der Ablauf beinhaltet eine Einführung, Erklärung der Comic-Grundlagen, Ideenfindung, praktische Übungen und eine abschließende Präsentation mit Diskussion.

WS 6 Poster Walk: Spannende Projekte aus der Menschenrechtsszene

Hannes Tretter: Projekt Indiviualbeschwerde vor dem Verfassungsgerichtshof

Hanna Wahl: Buchvorstellung „Radikale Inklusion“

Katharina Schuller, Gudrun Rabussy-Schwald: Schaffen wir gemeinsam ein Haus der Menschenrechte

u.v.m.

WS 7 Inklusion, Partizipation und Barrierefreiheit als wichtige Säule einer Menschenrechtsallianz in Österreich
Julia Moser, Tobias Schwaiger

Dieser interaktive Workshop widmet sich der Frage, wie die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und deren volle und wirksame Teilhabe an einer Menschenrechtsallianz für Österreich im Sinne der UNBRK gesichert werden kann. Wir werden gemeinsam die Grundlagen einer inklusiven Menschenrechtsarbeit erkunden und Strategien für eine effektive Zusammenarbeit in einer diversen Gemeinschaft entwickeln.

WS 8 Globale Solidarität
Alexander Behr

Es bleibt nicht viel Zeit, um die irreversiblen Schäden einzudämmen, die der global entfesselte Kapitalismus verursacht. Die Klimakrise wirkt heute als Brandbeschleuniger für alle anderen Krisen – seien es soziale, ökonomische und ökologische Krisen oder kriegerische Auseinandersetzungen. Wir stehen vor dem Jahrhundertprojekt der sozial-ökologischen Transformation, das nur mit globaler Solidarität gelingen kann. Der Workshop widmet sich anhand konkreter Beispiele der Frage, wie es gelingen kann, die imperiale Lebensweise zu überwinden und globale soziale Gerechtigkeit innerhalb der ökologischen Grenzen unseres Planeten durchzusetzen. Dabei werden Erfahrungen aus drei verschiedenen Arbeitsbereichen einfließen: Erstens kommen akademische Analysen zum Tragen, die im Rahmen der Arbeit bei »Diskurs. Das Wissenschaftsnetz« entstanden sind. Zweitens werden eine Reihe von journalistischen Recherchen vorgestellt, drittens sollen einige konkrete Kampagnen diskutiert werden, die zum Ziel haben, die sozial-ökologische Transformation voranzubringen. Wichtige Bezugspunkte sind das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact, die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international, verschiedene Kommunenprojekte sowie zahlreiche Gruppen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung.

WS 9 Menschenrechte messbar machen? Menschenrechtsindikatoren und die Rolle von Staat und Zivilgesellschaft darin
Johannes Waldmüller

Der Workshop verfolgt 3 miteinander verwobene Ziele: 1. die UNOHCHR Menschenrechtsindikatoren-Methodologie, insbesondere hinsichtlich der WSK Rechte, in Österreich breiter bekannt und zugänglicher zu machen, 2. besser verstanden bzw. anwendbar im Monitoring und 3. in Folge zum zentralen Inhalt der zivilgesellschaftlichen Forderungen und Überarbeitungen in der alltäglichen NGO-, Forschungs- und Policy-Arbeit, sowie UPRs (Schattenbericht!) zu machen. Der letzte Punkt beinhaltet insbesondere auch ein offenes Diskussionsformat über die Notwendigkeit und Prioritäten der Indikatoren in und für Österreich, sowie zivilgesellschaftlichen Strategien zu den Förderungen und Umsetzung derselben durch die Ministerien, da diese gleichzeitig spezifische Forschungs- und Informationsdienstleistungen, aber auch entsprechend vorbereitete „AnwenderInnen“ benötigen. Ganz zentral dabei wird auch die Vergegenwärtigung der Bedingungs- bzw. Pfadabhängigkeiten-Kaskaden Logik zentraler Menschenrechte und ihrer Umsetzung sein, mit besonderer Berücksichtigung der Verbindung von WSK-Menschenrechten, SDG-Monitoring und Klimawandel(auswirkungen).

WS 10 Crashkurs „Campaigning bei Amnesty
Denise Tan, Alexander Weihrauch

Im Workshop “Crashkurs: Campaigning” tauchen wir gemeinsam in die Welt der strategischen Kampagnenplanung bei Amnesty International ein. Dabei werden wir Elemente für die Gestaltung und Planung einer zielorientierten Kampagne durchgehen. Zentrale Inhalte werden unter anderem die Problem-Analyse, Stakeholder*innen-Mapping und die “Theory of Change” sein. Der Fokus liegt dabei auf einer ausgewogenen Mischung aus theoretischem Input und praktischer Anwendung.

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