(Nicht nur der) Versuch einer Antwort: Humanismus

Dogmen
Dogmen

Wo kann man denn nachlesen, wie man denn Humanist oder Humanistin wird? – das ist eine häufig gestellte Frage, oft auch noch mit einem Adjektiv: wie wird man denn eine gute Humanistin oder ein guter Humanist? Und enttäuschend ist dann die Antwort von uns, dass wir keine Bibel haben, keine dogmatische Lehre (dazu gleich mehr), keine zehn, zwölf oder dreizehn Gebote.

Wir müssen uns nicht an eine Vielzahl von Lehren, Praktiken und Glaubenssätzen, die von der katholischen Kirche geleitet werden, halten, wie zum Beispiel

  1. Die Heilige Schrift: Katholiken glauben an die Heilige Schrift als das inspirierte Wort Gottes und betrachten sowohl das Alte als auch das Neue Testament als heilige Schriften.
  2. Die Sakramente: Katholiken glauben an sieben Sakramente, die ihnen göttliche Gnade verleihen: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Weihe und Ehe.
  3. Die Lehre der Dreifaltigkeit: Katholiken glauben an die Dreifaltigkeit Gottes: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, die drei Personen in einem Gott.
  4. Die Lehre von der Erlösung: Katholiken glauben, dass Jesus Christus am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben ist und dass die Erlösung durch Glauben und die Annahme der Gnade Gottes erreicht wird.
  5. Die Lehre von der Kirche: Katholiken glauben an die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche als das mystische Leib Christi auf Erden, geleitet von den Bischöfen und dem Papst als Nachfolger des Apostels Petrus.
  6. Die Lehre der Moral: Katholiken halten sich an moralische Lehren, die in der Heiligen Schrift, der Tradition und dem Lehramt der Kirche verankert sind, und bemühen sich, nach den Geboten Gottes zu leben.
  7. Die Lehre von der Heiligen Tradition: Neben der Heiligen Schrift betrachten Katholiken die apostolische Tradition als wichtigen Bestandteil ihres Glaubens. Diese Tradition umfasst Lehren, Riten, Bräuche und Überlieferungen, die von den Aposteln weitergegeben wurden und von der Kirche im Laufe der Jahrhunderte bewahrt wurden.
  8. Die Verehrung der Heiligen und Marienverehrung: Katholiken glauben an die Gemeinschaft der Heiligen und beten zu ihnen als Fürsprecher bei Gott. Die Marienverehrung nimmt eine besondere Stellung ein, da Maria als Mutter Jesu eine herausragende Rolle im katholischen Glauben spielt.
  9. Die Bedeutung der Liturgie: Die Liturgie, insbesondere die Feier der Eucharistie, hat einen zentralen Platz im katholischen Gottesdienst. Katholiken glauben an die Realpräsenz Christi im Sakrament der Eucharistie.
  10. Die Lehre von der Gnade: Katholiken glauben an die Gnade Gottes als das wirksame Mittel zur Erlösung und zur Heiligung des Menschen.
  11. Die Autorität des Lehramtes: Katholiken halten an der Autorität des Lehramtes der Kirche fest, das aus dem Papst und den Bischöfen besteht. Das Lehramt interpretiert die Offenbarung Gottes und leitet die Gläubigen in Glaubens- und Moralfragen.
  12. Die Soziallehre der Kirche: Die katholische Soziallehre umfasst Grundsätze und Richtlinien für das soziale Handeln und die Gerechtigkeit. Sie betont die Würde der menschlichen Person, die Solidarität mit den Armen und Benachteiligten und den Schutz der Familie und der Schwachen.
  13. Die Lehre von den Letzten Dingen: Katholiken glauben an das ewige Leben und die Auferstehung der Toten. Sie halten an der Hoffnung auf das Reich Gottes fest und bereiten sich auf das Leben nach dem Tod vor.
  14. Die Sonntagspflicht: Katholiken sind verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen an der Messe teilzunehmen und den Tag als Tag des Herrn zu heiligen.
  15. Die Gebete: Katholiken beten regelmäßig, sowohl persönlich als auch in der Gemeinschaft. Das Gebet ist ein wesentlicher Bestandteil des katholischen Glaubenslebens und bietet Gläubigen die Möglichkeit, eine Beziehung zu Gott aufzubauen und zu pflegen.
  16. Fasten und Abstinenz: Katholiken praktizieren Fasten und Abstinenz zu bestimmten Zeiten, insbesondere während der Fastenzeit vor Ostern und an bestimmten Tagen wie Aschermittwoch und Karfreitag.

Nur um mal einige der grundlegenden Überzeugungen und Praktiken, an die sich Katholiken halten, zu nennen. Das wird größtenteils auch in den zehn Gebieten der Dogmatik abgebildet, die Lehre

  1. von Gott dem Einen der Wesenheit nach,
  2. von Gott dem Dreipersönlichen,
  3. von Gott dem Schöpfer,
  4. von der Person des Erlösers,
  5. vom Werk des Erlösers,
  6. von der Mutter des Erlösers,
  7. von der Gnade,
  8. von der Kirche,
  9. von den Sakramenten und
  10. von Gott dem Vollender.

Im Einzelnen sind das 245 Dogmen, an die ein Katholik, eine Katholikin sich halten müssen – an alle übrigens, sonst gibt es nach eigener Glaubenslehre keine Erlösung. Im Einzelnen, und man kann sich manches kaum ausdenken:

  1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden.
  2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens.
  3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.
  4. Die Seligen des Himmels besitzen eine unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens.
  5. Die unmittelbare Gottanschauung übersteigt das natürliche Erkenntnisvermögen der menschlichen Seele, ist also übernatürlich.
  6. Um Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes.
  7. Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich.
  8. Die göttlichen Eigenschaften sind sowohl mit der göttlichen Wesenheit als auch unter sich real identisch.
  9. Gott ist absolut vollkommen.
  10. Gott ist in jeder Vollkommenheit absolut unendlich.
  11. Gott ist absolut einfach.
  12. Es gibt nur einen einzigen Gott.
  13. Der eine Gott ist im ontologischen Sinn wahrer Gott.
  14. Gott besitzt eine unendliche Erkenntniskraft.
  15. Gott ist die absolute ontologische Güte in sich und in Beziehung zu anderen.
  16. Gott ist absolut unveränderlich.
  17. Gott ist ewig.
  18. Gott ist unermesslich und absolut raumlos.
  19. Gott ist im geschaffenen Raum überall gegenwärtig.
  20. Das Erkennen Gottes ist unendlich.
  21. Gott erkennt alles bloß Mögliche.
  22. Gott erkennt alles Wirkliche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
  23. Gott sieht in der scientia visionis auch die zukünftigen freien Handlungen der vernünftigen Geschöpfe mit unfehlbarer Gewissheit voraus.
  24. Das Wollen Gottes ist unendlich.
  25. Gott will und liebt sich selbst mit Notwendigkeit, die außergöttlichen Dinge hingegen mit Freiheit.
  26. Gott ist allmächtig.
  27. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde.
  28. Gott ist unendlich gerecht.
  29. Gott ist unendlich barmherzig.
  30. Gott ist absolut wahrhaftig.
  31. Gott ist absolut treu.
  32. Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit.
  33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte.
  34. In Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Jede der drei Personen besitzt numerisch dieselbe göttliche Wesenheit.
  35. Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge.
  36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur.
  37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält sich deshalb zu ihr wie der Sohn zum Vater.
  38. Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor.
  39. Der Hl. Geist geht nicht durch Zeugung hervor.
  40. Die Relationen in Gott sind mit der göttlichen Wesenheit real identisch.
  41. In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist.
  42. Die drei göttlichen Personen sind ineinander.
  43. Alle Tätigkeiten nach außen sind den drei Personen gemeinsam.
  44. Alles, was existiert, wurde seiner ganzen Substanz nach von Gott aus nichts hervorgebracht.
  45. Gott wurde durch seine Güte bewogen, die Welt frei zu erschaffen.
  46. Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen.
  47. Die drei göttlichen Personen sind ein einziges, gemeinsames Prinzip der Schöpfung.
  48. Gott hat frei von äußerem Zwang und innerer Nötigung die Welt erschaffen.
  49. Gott hat die Welt gut erschaffen.
  50. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen.
  51. Gott hat die Welt allein geschaffen.
  52. Gott erhält alles Geschaffene im Dasein.
  53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene.
  54. Der erste Mensch wurde von Gott erschaffen.
  55. Der Mensch besteht aus zwei Wesensbestandteilen, einem materiellen Leib und einer geistigen Seele.
  56. Die vernünftige Seele ist unmittelbar die Wesensform des Leibes.
  57. Jeder Mensch besitzt eine individuelle unsterbliche Seele.
  58. Gott hat dem Menschen ein übernatürliches Endziel gesetzt.
  59. Die Stammeltern waren vor dem Sündenfall mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet.
  60. Die Stammeltern sündigten durch Übertretung des göttlichen Prüfgebotes schwer.
  61. Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade und zogen sich den Zorn und Unwillen Gottes zu.
  62. Die Stammeltern verfielen dem Tod und der Herrschaft des Teufels.
  63. Die Sünde Adams ist durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen.
  64. Die Erbsünde wird durch natürliche Zeugung fortgepflanzt.
  65. Im Stand der Erbsünde ist der Mensch der heiligmachenden Gnade und ihrer Gefolgschaft sowie der präternaturalen Integritätsgaben beraubt.
  66. Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen.
  67. Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus nichts.
  68. Die Natur der Engel ist geistig.
  69. Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse.
  70. Die sekundäre Aufgabe der guten Engel ist der Schutz der Menschen und die Sorge für ihr Heil.
  71. Der Teufel besitzt auf Grund der Sünde Adams eine gewisse Herrschaft über die Menschen.
  72. Jesus Christus ist wahrer Gott und wesenhafter Gottessohn.
  73. Christus hat einen wirklichen Leib, nicht einen Scheinleib angenommen.
  74. Christus hat nicht bloß einen Leib, sondern auch eine vernünftige Seele angenommen.
  75. Christus wurde aus einer Adamstochter, der Jungfrau Maria, wahrhaft gezeugt und geboren.
  76. Die göttliche und die menschliche Natur sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der Person, miteinander verbunden.
  77. Die beiden Naturen Christi bestehen nach der Vereinigung ohne Verwandlung und Vermischung in ihrer Eigenart unversehrt fort.
  78. Jede der beiden Naturen in Christus besitzt einen eigenen physischen Willen und eine eigene physische Wirkungsweise.
  79. Die hypostatische Vereinigung der menschlichen Natur Christi mit dem göttlichen Logos erfolgte im Augenblick der Empfängnis.
  80. Die hypostatische Vereinigung wird nie aufhören.
  81. Der Akt der hypostatischen Union wurde von den drei göttlichen Personen gemeinsam bewirkt.
  82. Die zweite göttliche Person ist allein Mensch geworden.
  83. Jesus Christus ist auch als Mensch der natürliche Sohn Gottes.
  84. Der Gottmensch Jesus Christus ist mit einem einzigen Kult, und zwar mit dem Gott allein zukommenden absoluten latreutischen Kult, zu verehren.
  85. Die göttlichen und menschlichen Prädikate Christi sind dem einen fleischgewordenen Logos zuzuteilen.
  86. Christus war frei von jeder Sünde, sowohl von der Erbsünde als auch von jeder persönlichen Sünde.
  87. Die menschliche Natur Christi war körperlichen Leiden unterworfen.
  88. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um die Menschen zu erlösen.
  89. Der gefallene Mensch kann sich nicht selbst erlösen.
  90. Christus ist den Menschen Gesetzgeber und Richter.
  91. Der Gottmensch Jesus Christus ist Hohepriester.
  92. Christus hat sich am Kreuz als wahres und eigentliches Opfer Gott dargebracht.
  93. Christus hat uns durch seinen Opfertod am Kreuze losgekauft und mit Gott versöhnt.
  94. Christus hat durch sein Leiden und Sterben Lohn von Gott verdient.
  95. Nach dem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seele in die Unterwelt hinab.
  96. Am dritten Tage nach seinem Tode stand Christus glorreich von den Toten auf.
  97. Christus fuhr mit Leib und Seele in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten des Vaters.
  98. Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
  99. Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
  100. Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
  101. Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist.
  102. Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
  103. Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich.
  104. Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
  105. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die der freien Willensentscheidung vorangeht.
  106. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die mit der freien Willensentscheidung zeitlich zusammenfällt.
  107. Zu jedem Heilsakt ist die innere übernatürliche Gnade Gottes (gratia elevans) absolut notwendig.
  108. Zum Anfang des Glaubens und des Heiles ist die innere übernatürliche Gnade absolut notwendig.
  109. Der Gerechtfertigte kann ohne besondere Hilfe Gottes nicht in der empfangenen Gerechtigkeit bis ans Ende verharren.
  110. Der Gerechtfertigte ist ohne besonderes Gnadenprivileg Gottes nicht imstande, das ganze Leben hindurch alle Sünden, auch die lässlichen, zu meiden.
  111. Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen.
  112. Zur Verrichtung einer sittlich guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich.
  113. Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden.
  114. Gott gibt allen gerechten hinreichende Gnade (gratia proxime vel remote sufficiens) zur Beobachtung der göttlichen Gebote.
  115. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen zur ewigen Seligkeit vorherbestimmt.
  116. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen wegen ihrer vorhergesehenen Sünden zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt.
  117. Der menschliche Wille bleibt unter dem Einfluss der wirksamen Gnade frei. Die Gnade ist nicht unwiderstehlich.
  118. Es gibt eine Gnade, die wahrhaft hinreichend ist und doch unwirksam bleibt (gratia vere et mere sufficiens).
  119. Der Sünder kann und muss sich mit Hilfe der aktuellen Gnade auf den Empfang der Rechtfertigung vorbereiten.
  120. Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich.
  121. Zum Glauben müssen noch weitere Dispositionsakte hinzukommen.
  122. Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele.
  123. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes.
  124. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels.
  125. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes.
  126. Mit der heiligmachenden Gnade werden die drei göttlichen oder theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen.
  127. Mit der heiligmachenden Gnade werden auch die moralischen Tugenden eingegossen.
  128. Ohne besondere göttliche Offenbarung kann niemand mit Glaubensgewissheit wissen, ob er sich im Stande der Gnade befindet.
  129. Das Maß der empfangenen Rechtfertigungsgnade ist nicht bei allen Gerechten gleich.
  130. Die empfangene Gnade kann durch gute Werke vermehrt werden.
  131. Die Rechtfertigungsgnade ist verlierbar und wird durch jede schwere Sünde verloren.
  132. Der Gerechte erwirbt sich durch seine guten Werke wahrhaft Anspruch auf übernatürlichen Lohn von seiten Gottes.
  133. Der Gerechtfertigte verdient sich durch seine guten Werke die Vermehrung der heiligmachenden Gnade, das ewige Leben und die Vermehrung der Himmelsglorie.
  134. Die Kirche wurde von dem Gottmenschen Jesus Christus gegründet.
  135. Christus hat die Kirche gestiftet, um sein Erlösungswerk für alle Zeiten fortzuführen.
  136. Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung gegeben.
  137. Die den Aposteln verliehenen hierarchischen Gewalten sind auf die Bischöfe übergegangen.
  138. Christus hat den Apostel Petrus zum ersten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen Kirche bestellt, indem er ihm unmittelbar und persönlich den Jurisdiktionsprimat verlieh.
  139. Nach der Anordnung Christi soll Petrus im Primat über die gesamte Kirche für alle Zeiten Nachfolger haben.
  140. Die Nachfolger des Petrus im Primat sind die römischen Bischöfe.
  141. Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche in Sachen des Glaubens der Sitten, der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche.
  142. Der Papst ist, wenn er ex cathedra spricht, unfehlbar.
  143. Christus hat die Kirche gestiftet.
  144. Christus ist das Haupt der Kirche.
  145. Die Kirche ist in der endgültigen Entscheidung über Glaubens- und Sittenlehren unfehlbar.
  146. Der primäre Gegenstand der Unfehlbarkeit sind die formell geoffenbarten Wahrheiten der christlichen Glaubens- und Sittenlehre.
  147. Die Gesamtheit der Bischöfe ist unfehlbar, wenn sie eine Glaubens- oder Sittenlehre als eine von allen Gläubigen festzuhaltende Wahrheit vorlegen.
  148. Die von Christus gestiftete Kirche ist einzig und einig.
  149. Die von Christus gestiftete Kirche ist heilig.
  150. Der Kirche gehören nicht bloß heilige Glieder an, sondern auch Sünder.
  151. Die von Christus gestiftete Kirche ist katholisch.
  152. Die von Christus gestiftete Kirche ist apostolisch.
  153. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist für alle Menschen heilsnotwendig.
  154. Es ist erlaubt und nützlich, die Heiligen im Himmel zu verehren und sie um Fürbitte anzurufen.
  155. Es ist erlaubt und nützlich, die Reliquien der Heiligen zu verehren.
  156. Es ist erlaubt und nützlich, die Bilder der Heiligen zu verehren.
  157. Die lebenden Gläubigen können den Seelen im Fegfeuer durch ihre Fürbitten (Suffragien) zu Hilfe kommen.
  158. Die Sakramente des Neuen Bundes enthalten die Gnade, die sie bezeichnen, und verleihen sie denen, die kein Hindernis entgegensetzen.
  159. Die Sakramente wirken ex opere operato.
  160. Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade.
  161. Drei Sakramente, die Taufe, die Firmung und der Ordo, prägen der Seele einen Charakter, d.h. ein unauslöschliches geistiges Merkmal ein und können deswegen nicht wiederholt werden.
  162. Der sakramentale Charakter ist ein der Seele eingeprägtes geistiges Merkmal.
  163. Alle Sakramente des Neuen Bundes wurden von Jesus Christus eingesetzt.
  164. Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes.
  165. Die Sakramente des Neuen Bundes sind für alle Menschen zum Heile notwendig.
  166. Zur gültigen Spendung der Sakramente ist erforderlich, dass der Spender das sakramentale Zeichen in der rechten Weise vollzieht.
  167. Der Spender muss ferner die Absicht haben, wenigstens zu tun, was die Kirche tut.
  168. Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich.
  169. Die Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
  170. Materia remota des Taufsakramentes ist wahres und natürliches Wasser.
  171. Die Taufe verleiht die Rechtfertigungsgnade.
  172. Die Taufe bewirkt die Nachlassung aller Sündenstrafen, sowohl der ewigen als auch der zeitlichen.
  173. Die Wassertaufe (baptimus fluminis) ist seit der Promulgation des Evangeliums für alle Menschen ohne Ausnahme zum Heile notwendig.
  174. Die Taufe kann von jedem Menschen gültig gespendet werden.
  175. Die Taufe kann von jedem noch nicht getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden.
  176. Die Taufe der unmündigen Kinder ist gültig und erlaubt.
  177. Die Firmung ist ein wahres und eigentliches Sakrament.
  178. Ordentlicher Spender der Firmung ist allein der Bischof.
  179. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig.
  180. Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig.
  181. Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort.
  182. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig.
  183. Unter jeder der beiden Gestalten ist der ganze Christus gegenwärtig.
  184. In jedem Teil der beiden Gestalten ist nach geschehener Trennung der ganze Christus gegenwärtig.
  185. Nach vollzogener Konsekration sind Christi Leib und Blut in der Eucharistie dauernd gegenwärtig.
  186. Dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus ist der Kult der Anbetung zu erweisen.
  187. Die Eucharistie ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
  188. Die Materie zum Vollzug der Eucharistie ist Brot und Wein.
  189. Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig.
  190. Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig.
  191. Inhaber der Konsekrationsgewalt ist nur der gültig geweihte Priester.
  192. Das Sakrament der Eucharistie kann von jedem getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden, auch von den unmündigen Kindern.
  193. Zum würdigen Empfang der Eucharistie ist der Gnadenstand und die rechte und fromme Gesinnung erforderlich. De fide bezüglich des Gnadenstandes.
  194. Die Hl. Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer.
  195. Das Messopfer ist nicht bloß ein Lob- und Dankopfer, sondern auch ein Sühnund Bittopfer.
  196. Die Kirche hat von Christus die Gewalt empfangen, die nach der Taufe begangenen Sünden nachzulassen.
  197. Durch die kirchliche Absolution werden die Sünden wahrhaft und unmittelbar nachgelassen.
  198. Die kirchliche Sündenvergebungsgewalt erstreckt sich auf alle Sünden ohne Ausnahme.
  199. Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt.
  200. Die im Bußgericht stattfindende Sündenvergebung ist ein wahres und eigentliches, von der Taufe verschiedenes Sakrament.
  201. Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein sittlich guter und übernatürlicher Akt.
  202. Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig.
  203. Der Beichtpflicht unterliegen kraft göttlicher Anordnung alle schweren Sünden nach Art, Zahl und artändernden Umständen.
  204. Das Bekenntnis der lässlichen Sünden ist nicht notwendig, aber erlaubt und nützlich.
  205. Mit der Sündenschuld und der ewigen Strafe werden von Got nicht immer alle zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen.
  206. Der Priester hat das Recht und die Pflicht, je nach der Beschaffenheit der Sünden und der Fähigkeit des Pönitenten heilsame und entsprechende Genugtuungswerke aufzuerlegen.
  207. Auch die außersakramentalen Bußwerke, wie die Verrichtung freiwilliger Bußübungen und das geduldige Ertragen göttlicher Heimsuchungen, besitzen satisfaktorischen Wert.
  208. Die Form des Bußsakramentes besteht in den Absolutionsworten.
  209. Die Absolution bewirkt in Verbindung mit den Akten des Pönitenten die Sündenvergebung.
  210. Die Hauptwirkung des Bußsakramentes ist die Wiederversöhnung des Sünders mit Gott.
  211. Das Bußsakrament ist für die nach der Taufe in schwerer Sünde Gefallenen zum Heile notwendig.
  212. Inhaber der kirchlichen Absolutionsgewalt sind allein die Bischöfe und die Priester.
  213. Die von Diakonen, Klerikern niedrigeren Ranges und Laien erteilte Absolution kann nicht als sakramentale Lossprechung betrachtet werden.
  214. Das Bußsakrament kann von jedem Getauften, der nach der Taufe eine schwere oder lässliche Sünde begangen hat, empfangen werden.
  215. Die Kirche besitzt die Gewalt, Ablässe zu verleihen.
  216. Der Gebrauch der Ablässe ist für die Gläubigen nützlich und heilsam.
  217. Die Letzte Ölung (Krankensalbung) ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
  218. Materia remota der Letzten Ölung ist Öl.
  219. Die Form besteht in dem die Salbung begleitenden Gebet des Priesters für den Kranken.
  220. Die Letzte Ölung verleiht dem Kranken heiligmachende Gnade, um ihn aufzurichten und zu stärken.
  221. Die Letzte Ölung bewirkt die Nachlassung der noch vorhandenen schweren und lässlichen Sünden.
  222. Die Letzte Ölung bewirkt bisweilen, wenn es dem Seelenheil dienlich ist, die Wiederherstellung der leiblichen Gesundheit.
  223. Die Letzte Ölung kann nur von Bischöfen und Priestern gültig gespendet werden.
  224. Die Letzte Ölung kann nur von schwerkranken Gläubigen gültig empfangen werden.
  225. Die Weihe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
  226. Die Priesterweihe ist Sakrament.
  227. Die Bischöfe sind den Priestern übergeordnet.
  228. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
  229. Das Weihesakrament prägt dem Empfänger einen Charakter ein.
  230. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger eine dauernde geistliche Gewalt.
  231. Der ordentliche Spender aller Weihestufen, sowohl der sakramentalen als auch der nichtsakramentalen, ist allein der gültig geweihte Bischof.
  232. Die Ehe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
  233. Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade.
  234. Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde.
  235. Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen.
  236. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes von aller Sündenschuld und Sündenstrafe frei sind, gehen in den Himmel ein.
  237. Die himmlische Seligkeit dauert in alle Ewigkeit.
  238. Der Grad der himmlischen Seligkeit ist bei den einzelnen Seligen verschieden je nach dem Grade ihrer Verdienste.
  239. Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein.
  240. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit.
  241. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes noch mit lässlichen Sünden oder zeitlichen Sündenstrafen belastet sind, gehen in das Fegfeuer ein.
  242. Am Ende der Welt wird Christus in Herrlichkeit wiederkommen zum Gericht.
  243. Alle Toten werden am Jüngsten Tage mit ihren Leibern wieder auferstehen.
  244. Die Toten werden mit (numerisch) demselben Leib auferstehen, den sie auf Erden getragen haben.
  245. Christus wird nach seiner Wiederkunft alle Menschen richten.

Quelle: “Grundriß der Katholischen Dogmatik” von Ludwig Ott

Bei manchen dieser Dogmen stellen sich nicht nur meine Nackenhaare auf, aber lassen wir sie das ruhig glauben, früher oder später mendeln sie sich aus.

Im Vergleich dazu haben wir Humanisten echt gute Karten. Der Humanismus bietet den Menschen eine Vielzahl von Angeboten und Möglichkeiten, ihr Leben zu bereichern und eine sinnvolle Existenz zu führen:

  • Betonung der Menschlichkeit: Der Humanismus legt Wert auf die Würde, die Freiheit und die Rechte jedes Einzelnen. Er ermutigt die Menschen, ihre Menschlichkeit zu schätzen und sich für das Wohl anderer einzusetzen.
  • Förderung von Bildung und Wissen: Humanismus betont die Bedeutung von Bildung und Wissen als Mittel zur persönlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Gesellschaft. Er ermutigt die Menschen, kritisches Denken zu entwickeln, sich weiterzubilden und Wissen zu teilen.
  • Ethisches Handeln: Humanismus fördert ethisches Handeln und moralische Verantwortung gegenüber anderen Menschen, der Umwelt und zukünftigen Generationen. Er betont die Bedeutung von Mitgefühl, Gerechtigkeit und Fairness in allen Lebensbereichen.
  • Förderung von Freiheit und Gleichheit: Humanismus setzt sich für individuelle Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit für alle Menschen ein. Er bekämpft Diskriminierung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit in jeder Form.
  • Suche nach Sinn und Zweck: Humanismus bietet einen Rahmen für die Suche nach Sinn und Zweck im Leben, der nicht von religiösen Überzeugungen abhängt. Er ermutigt die Menschen, ihre eigenen Überzeugungen und Werte zu entwickeln und ein erfülltes Leben zu führen.
  • Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Humanismus fördert die Bildung von Gemeinschaften und den Austausch von Ideen, um gemeinsame Ziele zu erreichen und soziale Veränderungen herbeizuführen. Er ermutigt zur Zusammenarbeit und zum Engagement für das Gemeinwohl.
  • Feiern der Menschlichkeit: Humanismus ermutigt dazu, das Leben zu feiern und die Schönheit und Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu genießen. Er erkennt die Bedeutung von Kunst, Kultur, Musik, Literatur und anderen kreativen Ausdrucksformen an.

Humanismus ist also eine Vision für ein erfülltes Leben, das auf Vernunft, Mitgefühl und dem Streben nach einem besseren Morgen basiert, und wer ein paar Sätze braucht, an die er sich halten kann, dann bitte diese drei:

  1. Der Humanismus betont die Freiheit des Individuums, sowohl in geistiger als auch in sozialer Hinsicht. Er legt Wert auf persönliche Autonomie, das Recht auf Selbstbestimmung und die Freiheit, eigene Überzeugungen zu haben und zu äußern. Diese Freiheit umfasst auch die Freiheit von Unterdrückung, Diskriminierung und Zwang.
  2. Humanismus befreit den Geist von dogmatischen Zwängen und ermutigt zum kritischen Denken, zur Suche nach Wissen und zur Entfaltung des individuellen Potenzials. Er befürwortet die Freiheit der Forschung, des Ausdrucks und der Religionsausübung, solange sie nicht die Rechte anderer verletzt.
  3. Darüber hinaus setzt sich der Humanismus für die soziale Freiheit ein, indem er sich gegen Tyrannei, Ungerechtigkeit und Ungleichheit stellt. Er strebt nach einer Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Chancen haben und in der die Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen geachtet werden.

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11 Responses

  1. Franz Edler sagt:

    Um das alles ein bisschen objektiver darzustellen: Als Christ (nicht katholisch) habe ich es noch besser:
    – Ich brauche die katholische Dogmatik nicht, sondern für mich reicht die Bibel.
    – Dazu weiss ich woher ich komme, wohin ich gehe und warum ich hier bin.
    Das inkludiert auch die oben zitierten humanistischen Grundsätze und Visionen.

  2. Franz Edler sagt:

    Ich denke das Doppelgebot der Liebe (Matthäus 22,39: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“) enthält bereits sehr viel Humanismus. Darüber hinaus lebe Ich in Freiheit und ohne Zwang so wie es in Gal 5,1 steht: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“
    Wenn es um Leben geht, habe ich vermutlich andere Ansichten als manch Humanist/Atheist. Schwangerschaftsabbruch bedeutet für mich das Töten von Ungeborenen, und das möchte ich nicht humanistisch bezeichnen.
    Eine Gegenfrage: Wo sehen sie im Christentum In-Humanes?

    • OK, Sie haben sich nett klingende Bibelstellen ausgesucht. Was ist mit dem Rest? Mit den Teilen, die weniger human sind? Ignorieren Sie diese, weil Sie nach dem eigenen Gewissen Teile als bindend und andere als allegorisch und nicht bindend ansehen?

      Der Nächstenliebe steht vielfacher Völkermord entgegen. Todesstrafe für jene, die Personen aus anderen Völkern geheiratet haben, die eine andere Religion hatten.

      Das Christentum mit Freiheit gleichzusetzen ist eine Frechheit. Das haben Sie nicht zu Ende überlegt.
      Freiheit ist die Möglichkeit, ohne Zwang oder negative Konsequenzen unter verschiedenen Handlungsalternativen zu wählen. Das Christentum droht jedoch jenen, die falsche Entscheidungen fällen, ewige Strafen an. Das Christentum ist das Gegenteil von Freiheit. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich solche Wörter, deren Bedeutung Sie nicht kennen, auch nicht aneignen.

      Ihre Ablehnung von Schwangerschaftsabbruch haben Sie garantiert inicht aus der Bibel. Woher stammt diese?

      Finden Sie in den “Zehn Geboten” die fünf Verletzungen wichtiger Grundrechte? Wenn nicht, hier ist eine Hilfe dazu.
      https://athikan.at/10-gebote/altes-testament/2021/07/30/die-zehn-gebote.html

      Für die restlichen inhumanen Elemente in der Bibel kann man beim Skeptics’ Annotated Bible schauen:
      https://www.skepticsannotatedbible.com/processlong.php?cid=3&pub=1 (Grausamkeit)
      https://www.skepticsannotatedbible.com/processlong.php?cid=4&pub=1 (Intoleranz)
      usw. (einfach runterscrollen bis zum neuen Testament, bevor Sie mit der Ausrede kommen, das wäre alles aufgehoben)

      Wenn Sie das Inhumane in dem Stunt, jemanden für die Sünden von anderen foltern und töten zu müssen, nicht sehen, brauchen Sie keine Bibel für Ihre Moral. Sondern Empathie.

      • Franz Edler sagt:

        Zunächst eine Klarstellung zum ersten Punkt (Teile in der Bibel die weniger human sind). Da sind folgende Aspekte zu bedenken:
        Gott als Schöpfer von Allem können wir nicht vorschreiben, was er tut. Da gab es in der Heilsgeschichte Ereignisse, die mit unserem Verstand oft nicht zu begreifen sind, und die uns Gottesfurcht nahebringen. Aber letztendlich hat er es ermöglicht, dass wir eine Perspektive haben, die über den irdischen Tod hinausreicht.
        Aus der Bibel, wenn man sie in der Gesamtheit versteht, kann ich für mich keine inhumanen Handlungen ableiten. Die zitierten „Zehn Gebote aus säkularer Sicht“ mit den Hinweisen auf fünf Verletzungen von Grundrechten zeugen von plumpen Nicht-Verstehen des Heilsplanes unseres Gottes. Man muss sich an diese Gebote nicht halten, niemand wird dazu gezwungen. Die Bibel ist eine Bedienungsanleitung für gelingendes Leben und der Glaube an Jesus Christus entscheidet, ob man gerettet oder verloren ist.
        Zu den „Skeptics’ Annotated Bible“ und den darin geschilderten Grausamkeiten und Intoleranz kann ich nur wiederholen: Wer sind wir, dass wir dem allmächtigen Gott vorschreiben wollen, wie er mit seiner Schöpfung und den Geschöpfen umgeht. Ich gebe zu, manches ist schwer zu ertragen. Es erlaubt mir aber deshalb nicht „inhuman“ zu sein. Für mich gelten die 10 Gebote mit den Erweiterungen aus der Bergpredigt.
        Ich komme nicht mit einer Ausrede es wäre alles aufgehoben, den Jesus selbst sagt in Matthäus 5,17 „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
        Die Erlösungstat durch Jesus Christus haben sie meiner Meinung nach nicht verstanden. Das ist schade. Da sind wir wieder bei der Hybris unserem Gott vorzuschreiben, was er tun darf. Den entscheidenden Punkt erfährt man in Johannes 3,16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
        Und die Ablehnung des Schwangerschaftsabbruchs ergibt sich aus dem Gebot “Du sollst nicht töten”. So einfach ist das.

        • Lieber Herr Edler,

          niemand will hier einem “Gott”, an den wir ja nicht glauben, irgendwas vorschreiben. Das ist eine absurde Behauptung, die einem christlich indoktrinierten Hirn, das sich nicht in andere hineinversetzen kann, entspringt.

          Aus falschen Prämissen kann man alles ableiten, es hat einfach nur keinen Wahrheitsgehalt. Insofern sind ganz viele von Ihren Sätzen nur Wortsalat. Sie tippen sie ins Internet, wiederholt auf atheistisch/humanistischen Websites, ganz ohne den Anspruch, wahre Aussagen zu machen. Kennen Sie die sozialwissenschaftliche Bezeichnung solcher Aussagen? Sie lautet: Bullshit. Wissen Sie, was eine Aussage zu einer wahren Aussage macht? Dass ihr Wahr-Sein gezeigt wird.

          “Bibel, wenn man sie in der Gesamtheit versteht” – ist wieder eine Interpretation. Eine persönliche. Damit bestätigen Sie genau das, was ich erklärt habe: Sie suchen sich Teile aus, die Ihnen gefallen, und ignorieren den Rest. Wichtige Teile, die Sie ignorieren. Vorhergesagte Weltuntergänge, Gewalt gegen Andersgläubige und Nichtgläubige, Andersdenkende usw. Das ist keine ehrliche Methode. Das ist “falsch Zeugnis ablegen”.

          “Bedienungsanleitung für gelingendes Leben” => das würde heißen, dass es ChristInnen hier in diesem Leben besser geht. Die Erfahrung aus säkularen Gesellschaften zeigt, dass das nicht so ist.

          “ob man gerettet oder verloren ist” => Definieren Sie erst einmal “gerettet”. Aber ohne Glaubensinhalte, sondern so, dass wir uns darauf verständigen können. Mit Bezug auf reale Dinge und Sachverhalte in dieser Welt.

          Nochmal, ich möchte einem fiktiven Gott nichts vorschreiben. Ich werfe IHNEN vor, dass Sie die erwähnten zehn Gebote als für sich geltend bezeichnen. Das bedeutet, dass Sie Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, die Freiheit der sexuellen Selbstbestimmung und weitere Grundrechte nicht achten, sondern einer antiken Erzählung unterwerfen. Macht Sie das zu einem humanistischen Menschen? Nein. Macht Sie das zu einem guten Menschen? Keine Ahnung, damit geben Sie zumindest keine Evidenz dafür ab.

          Ich glaube nicht an eine “Erlösungstat von Jesus Christus”. Damit haben wir keine gemeinsame Gesprächsgrundlage in diesem Punkt, und Ihre “Argumente” sind irrelevant, bis Sie erklären, warum man daran glauben sollte.

          Ich weiß, Sie leiten für sich einen Missionsauftrag aus dem neuen Testament ab. Das verstehe ich. Was Sie dabei übersehen: Ihre Aussagen sind dafür gänzlich ungeeignet. Dieser Apologeten-Schwachsinn, den Sie gut auswendig gelernt haben (ohne ihn zu Ende zu denken), ist nicht dafür geeignet, Ungläubige und Andersgläubige zu überzeugen. Diese Erzählungen dienen dazu, dass SIE statt dem kritischen Denken weiter unkritisch glauben. Wenn Sie das weiter machen, wird irgendwann jemand Ihnen etwas antworten, worüber Sie dann nachdenken und den Glauben an dieses schlecht erfundene, in sich nicht schlüssige Gedankengebäude verlieren. Das ist wahrscheinlich. Dass hier bei den Humanisten jemand Ihren Text liest und davon gläubig wird oder auch nur denkt, Sie wären irgendwie scharfsinnig oder könnten sinnerfassend lesen, ist wiederum sehr unwahrscheinlich.

          “Du sollst nicht töten” => das bedeutet nur, dass Sie und Ihre Vordenker für sich beschlossen haben, Schwangerschaftsabbruch mit Töten gleichzusetzen. Das tut unsere Gesellschaft halt nicht, deswegen zählt Ihr Argument auch nicht für die Realität. Aber Sie können das natürlich weiter so denken und glauben.

          Wenn man akzeptiert, dass die Welt nicht schwarzweiß ist, sondern es auch Grautöne gibt, und z. B. weiß, dass bis zur Hälfte von befruchteten Eizellen von sich aus nicht zu einer Geburt führen, betrachtet man halt Schwangerschaftsabbruch im Stadium “Zellhaufen” eben nicht als “töten”, sondern als gewollten, menschlichen Eingriff in einen Prozess, der sonst auch genauso ausgehen könnte, ganz ohne GöttInnen. Wenn der Schwangerschaftsabbruch in der EU bald zum Grundrecht wird, können Sie ein weiteres Grundrecht Ihrer Sammlung “bin dagegen” hinzufügen.

          • Franz Edler sagt:

            Danke für die ausführliche Antwort.
            Ohne auf ihre weiteren Ausführungen einzugehen erkenne ich, dass eine weitere Auseinandersetzung zum Thema sinnlos ist.

          • Ja,
            und es quält uns sehr, dass Sie nicht ergebnisoffen sind, sondern fordern, dass wir die Bibel als Quelle akzeptieren.

            Das tun wir nicht, siehe unsere Argumente. Melden Sie sich einfach wieder, wenn Sie zum Diskurs, jedioch nicht zur Mission bereit sind.

            Ich achte dich
            Andreas Gradert

  3. Atheismus und Humanismus sind umfassende Denkrichtungen, die sich durch eine Vielzahl von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe teilen lassen. Ihr gemeinsames Merkmal ist die Ableitung von Wissen und moralischen Werten aus rein menschlichen Quellen, ohne dabei auf göttliche Entitäten oder religiöse Lehren zurückzugreifen. Im Wesentlichen basieren sie auf dem Glauben an die Fähigkeit der Menschheit, Erkenntnis und Ethik unabhängig von religiösen Überzeugungen zu entwickeln.

    Religionen hingegen stützen ihr Verständnis der Welt und ihre moralischen Grundsätze auf göttliche Entitäten und heilige Schriften. Diese in den Augen der religiösen Menschen göttlichen Quellen dienen als Grundlage für die religiöse Praxis und die moralischen Normen, die von den ihnen befolgt werden sollen.

    Diese Quellen in einer Diskussion über die Quellen als Quelle zu nehmen, das wird nicht funktionieren. Die Bibel eignet sich nur in begrenztem Umfang als Quelle für wissenschaftliche Arbeiten. Bibelstellen können unter dem Grundsatz der Neutralität nicht als Beweis für bestimmte Annahmen aufgeführt werden. Die Verwendung von Bibelzitaten zur Untermauerung einer Argumentation würde eine Voreingenommenheit zugunsten einer bestimmten religiösen Überzeugung implizieren und somit den Grundsatz der Neutralität verletzen.

    Für den, für den die Bibel gilt, als eine Primärquelle für ihren eigenen Inhalt gilt, für den sollte ein virtuoser Umgang mit den folgenden Stellen große Freude bereiten:

    1 Kor 5,1-5 (Unzuchtverbrechen)
    1 Kor 6,22 (Fluch)
    1 Kor 7,20-21 (Sklaverei)
    1 Kor 11,7-9 (Frauenbild)
    2 Joh 7-11 (Umgang mit Andersgläubigen)
    2 Thess 1,6-10 (Vergeltung)
    Eph 5,22 (Frauenbild)
    Hebr 10,26-31 (Unglaube)
    Hebr 12,6 (Züchtigung)
    Joh 3,8 (Teufel)
    Mt 13, 41ff (Abrechnung)
    Offb 4-20,(Gewaltorgie)
    Offb 21,8 (Hölle)

    Und ich greife hier nur ein paar Stellen aus Ihrem Neuen Testament heraus. Wenn Sie weitergehen wollen: Karlheinz Deschner mit den über 6.000 Seiten seiner Kriminalgeschichte des Christentums sind da eine gute Anlaufstelle, und vieleicht auch Jörn Dyck mit seinem Die Morde der Bibel: Das praktische Verzeichnis für Gläubige und Ungläubige.

    In der Bibel finden sich neben den Passagen über die Liebe zu Glaubensgenossen eine Vielzahl anderer Inhalte. Man stößt auf Berichte über historische Ereignisse und ihre Deutung, Alltagssituationen sowie praktische Anweisungen für unterschiedliche historische Kontexte. Doch trotz dieser Vielfalt zieht sich ein deutliches Muster von übermäßigen Drohungen und Versprechungen durch die Texte. Diese Sätze wurden als heilig betrachtet, als von Gott inspiriert und als zeitlos gültig interpretiert, was oft verheerende Auswirkungen hatte. Selbst wenn Gläubige das ungern hören, bleibt die Wirkung solcher Passagen bestehen, wie auch in der Lumen Gentium dogmatischen Konstitution des 2. Vatikanischen Konzils deutlich wird.

    Das von Gott Geoffenbarte, das in den heiligen Schriften enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauch des heiligen Geistes aufgezeichnet worden; denn aufgrund apostolischen Glaubens gelten unserer heiligen Mutter, der Kirche, die Bücher des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Gesamtheit mit allen ihren Teilen als heilig und kanonisch, weil sie unter der Einwirkung des Heiligen Geistes geschrieben (…) Gott zum Urheber haben und als solche der Kirche übergeben sind.

    Ich mache einen Vorschlag: Argumentieren sie ohne Selbstreferenzen, Humanisten und Atheisten werden dann in einen ergebnisoffenen Dialog mit Ihnen treten können. In Ihrer Diskussion sollen alle zuerst einmal Ihre Quellen als gegeben voraussetzen? Das geht nicht.

    Zum AT hat Peuer schon treffend geschrieben: Der Gott der Bibel ist Antihumanist. Er rottet ganze Völker aus und lässt sich noch dafür feiern (2 Mose 17:13-16); er verlangt ausdrücklich öffentliche Vergewaltigungen (2 Samuel 12, 11f) und möchte, dass du deine Mutter umbringst, wenn Sie Nicht-Christin ist (5 Mose 13, 7-11), er befürwortet das Halten und Misshandeln von eigenen Sklaven (2 Mose 21, 20 – 21); ermordet skrupellos unschuldige Säuglinge (2 Mose 12,12); akzeptiert Sexsklavinnen als Kriegsbeute (5 Mose 21, 11); fordert die Todesstrafe für aufbegehrende Kinder (5 Mose 21, 18-21) und die Steinigung für vorehelichen Sex (5 Mose 22:20-21); er ist ein Sadist (5 Mose 28, 63); homophob (3 Mose 18, 22); befiehlt (5 Mose 20, 11-12) oder vollführt (Josua 10, 11-13) beispiellose Massenmorde, ist antipazifistisch (5 Mose 7, 16), erschafft das Übel in der Welt (Jesaja 45, 7); möchte Menschen entblößen und mit Kot bewerfen (Nahum 3, 5-6) und lässt sich auch mal durch sterbende und leidende Menschen besänftigen (4 Mose 25, 3-4). Wenn der Teufel also das Pendant zu diesem Gott darstellt, dann muss er ein sehr liberaler und moralischer Typ sein.

    • Franz Edler sagt:

      Ich danke ihnen für die ausführliche Entgegnung.
      Dass sich die Bibel nur in begrenztem Umfang als Quelle für wissenschaftliche Arbeiten eignet ist mir klar. Das habe ich auch nicht erwartet. Man kann die Bibel nicht unter der Prämisse, das es Gott nicht gibt, verstehen, so wie es in der historisch-kritischen Methode praktiziert wird. Da wird geforscht, „ut si Deus non daretur“, d.h. die Realität Gottes wird von vornherein theoretisch ausgeklammert,
      Mein ursprüngliches Anliegen war, neben dem von ihrer Seite propagierten Humanismus, das echte Christentum als die bessere Alternative darzustellen. Dabei ging es mir in erster Linie darum, den Unterschied zwischen dem dogmatischen Konzept einer katholischen Kirche und einem Christentum auf Basis der Bibel hervorzuheben.
      Wenn man in diesem Sinne (also rein auf Basis der Bibel) an Jesus Christus glaubt, dann muss man feststellen, dass dann auch der Humanismus eines Christen auf festerem Boden steht als der Humanismus ihrer Ideologie. Denken sie als Beispiel nur an die Situation eines Menschen, wenn er erkennt, dass sein Leben zu Ende geht. Was hindert ihn, die eine oder andere Gelegenheit ungeachtet der Humanismus-Doktrin zu nutzen, um dann noch mitzunehmen was möglich ist, egal ob es jemand schadet. Dem gegenüber weiß ein Christ, dass er sich vor seinem Schöpfer für sein Tun verantworten muss. Er tut es aber nicht aus Angst, sondern aus Freude und Erwartung dessen, was nach dem Tod folgen wird.
      Und nun zu ihren scharfen Geschützen, die sie in Form von plakativen Bibel-Zitaten süffisant als Gegen-Argumente gegen den Humanismus der Bibel aufgelistet haben. Ich habe mir alle Zitate angesehen. Die meisten waren mir ohnedies bekannt (Nebenbei bemerkt: zwei Fehler gibt es in der Auflistung. Statt 1.Kor 6,22 muss es 1.Kor 16,22, und statt Joh 3,8 muss es 1.Joh 3,8 heißen). Es drängt sich nun die Frage auf: „Wie lässt sich das mit dem liebevollen Gott in Jesus Christus, in Einklang bringen). Dazu nun drei Aspekte:
      Erstens ist es völlig falsch Gott gedanklich auf eine Anklagebank zu setzen. Er ist der Schöpfer und wir seine Geschöpfe. Es steht uns nicht zu, sein Handeln zu beurteilen, auch – und da spreche ich auch für mich – wenn manches schwer zu verkraften ist. Sonst wäre er ja nicht ein allmächtiger Gott.
      Zweitens muss man die Zusammenhänge zwischen Altem und Neuem Testament erkennen. Das geht nicht mit der Wissenschaft, sondern nur mit dem Glauben. Das Alte Testament ist nicht ohne Jesus Christus zu verstehen und umgekehrt. Das geht aber nur im Glauben., und den hat nicht jeder. Zur Untermauerung dienen die folgenden drei Zitate:
      • Jesus erklärt den Juden (Johannes 5,39): Ihr sucht in den Schriften (gemeint ist das AT), denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind’s, die von mir zeugen.
      • Nach seiner Auferstehung erklärt Jesus den Emmaus-Jüngern die Schriften des AT (Lukas 24,27): Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.
      • Auch Paulus erwähnt, dass das Alte Testament nur über Jesus Christus zu verstehen ist (2.Korinther 3,14): Aber ihr Sinn wurde verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke über dem alten Bund, wenn daraus gelesen wird; sie wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christus abgetan wird. 
      Wenn man diese Zusammenhänge nicht kennt, sieht man zugegeben nur eine Liste von abscheulichen Taten eines brutalen Gottes.
      Drittens ist der Gott, wie er in Jesus im Neuen Testament zu erkennen ist, derselbe Gott wie im Alten Testament. Auch Jesus predigte hart und kündigte das Gericht an über alle Menschen. Ein großer Teil der Evangelien bringt das klar zum Ausdruck. Das wird in den etablierten Kirchen nur leider so nicht mehr gepredigt. Dazu wieder ein paar wenige Zitate:
      • Markus 16,16: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
      • Johannes 3,3: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
      • Johannes 3,16: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
      • Johannes 3,17: Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
      • Johannes 3,18: Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes
      • Johannes 3,36: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
      Also zusammengefasst: Man kann die Bibel nur als Gesamtwerk mit Blick auf den Erlöser Jesus Christus verstehen. Und dazu braucht man Glauben, den aber nicht jeder bekommen kann. Dazu ein letztes hartes Wort von Jesus (Markus 4,12): … auf dass sie mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.
      Denken sie darüber nach.

  4. Herr Edler,
    wir möchten hier nicht auf selbstreferenzierende Texte antworten.

    Sie gehen davon aus, dass die Bibel die verschriftete Wahrheit ist, und jedes Argument dafür begründen Sie mit Stellen aus der Bibel, in dem Stil: Natürlich ist Harry Potter wahr, darüber wurde ja in sieben Büchern geschrieben, mit mehr als 3.400 Seiten, und das achte Buch ist in Vorbereitung.

    Die Bibel ist ein religiöses Textwerk, das für gläubige Christen göttliche Autorität und Wahrheit besitzt. Daher werden Bibelstellen von Gläubigen oft als Beweis für ihre religiösen Überzeugungen angeführt. Jedoch kann die Bibel nicht als Beweis für sich selbst herangezogen werden, da dies auf einem zirkulären Argumentationsmuster beruhen würde. Das bedeutet, dass die Gültigkeit der Bibel durch die Bibel selbst bestätigt wird, ohne auf externe Quellen oder evidenzbasierte Argumente zurückzugreifen. Solche Argumente sind nicht überzeugend für Personen außerhalb des Glaubenssystems, da sie die Grundlage ihrer Überzeugungen nicht teilen.

    Für Atheisten und Menschen anderer Glaubensrichtungen hat die Bibel nicht den gleichen Grad an Autorität wie für gläubige Christen. Daher werden Bibelstellen nicht als gültige Beweise oder Argumente akzeptiert, um theologische oder religiöse Ansprüche zu stützen. Stattdessen bevorzugen wir evidenzbasierte Argumente, logische Schlussfolgerungen und rationale Überlegungen, um unsere Ansichten zu unterstützen.

    Für Atheisten und Humanisten ist die Bibel in erster Linie ein literarisches und historisches Werk, das Einblicke in die Entwicklungen und Glaubensvorstellungen vergangener Gesellschaften bietet. Wir betrachten die Bibel nicht als göttlich inspiriertes oder autoritatives Werk, sondern als eine Sammlung von Schriften, die von Menschen verfasst wurden und Einblicke in die kulturellen, religiösen und moralischen Überzeugungen früherer Zeiten vermitteln. Wir können die Bibel auch als Quelle für literarische Analysen, historische Studien und kulturelle Einblicke betrachten, ohne den religiösen Glauben an ihre göttliche Herkunft zu teilen.

    Benutzen Sie evidenzbasiertes Material, für Mission ist hier kein Platz. Gar keiner.

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